Container-Debakel in Olching: SPD fordert lückenlose Aufklärung

13. Juli 2023

Die SPD-Fraktion im Fürstenfeldbrucker Kreistag fordert eine lückenlose Aufklärung des Container-Debakels rund um die Generalsanierung des Olchinger Gymnasiums. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass sich der für die Sommerferien geplante Umzug der Schule in angemietete Container verzögert, weil der Prüfstatiker die Genehmigung verweigert. Der Zeitplan ist nun nicht mehr zu halten und hohe Kostenmehrungen stehen im Raum. Die Sozialdemokraten fordern nun volle Transparenz, wer das Debakel zu verantworten hat. Kritik entzündet sich außerdem an der Informationspolitik des Landrats.

Die SPD-Fraktion im Fürstenfeldbrucker Kreistag fordert in einer Anfrage an die Kreisverwaltung volle Transparenz rund um den verzögerten Umzug des Gymnasiums Olching in eine Container-Anlage. Der Prüfstatiker hatte dem Container-Komplex, in den das Gymnasium während der Generalsanierung für zwei Jahre einziehen sollte, die Genehmigung verwehrt. Der Grund war, dass die Container nur genietet und nicht verschweißt sind. Aufgrund der Komplexität des Umzugs in die Container-Anlage kann dieser wohl nur in den Sommerferien stattfinden. Dementsprechend stehen jetzt gewaltige Verzögerungen und hohe Kostenmehrungen im Raum.
Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Kreistag Andreas Magg fordert nun in seiner Anfrage an den Landrat umgehende Aufklärung, wer die Verantwortung dafür trägt, und verlangt von der Kreisverwaltung konkrete Aussagen über die Auswirkungen auf den Zeitplan und auf die Kosten. Außerdem solle nachvollziehbar dargelegt werden, welche Maßnahmen von der Kreisverwaltung ergriffen würden, um die statischen Probleme in den Griff zu bekommen und dafür zu sorgen, dass der Container-Komplex gefahrlos betreten werden kann. Da es bei der Sanierungsplanung auch erhebliche andere Unzulänglichkeiten gibt und keine ordentliche Information des Kreistags besteht, hatte der Fraktionsvorsitzende der Kreistags-SPD Andreas Magg die Bildung eines Bauausschusses beantragt, wie es ihn in vielen Städten und Landkreisen bereits gibt. „Damit können wichtige Entscheidungen schnell und transparent in einem fachlich besetzten und entscheidungsbefugten Gremium getroffen werden und auch unsere Kontrollaufgabe seriös wahrgenommen werden“, so Magg.
Daniel Liebetruth, Kreisrat und Landtagskandidat der SPD, weist darauf hin, dass volle Transparenz auch deshalb wichtig sei, weil es in der Schulfamilie Verunsicherung gebe, was die Sicherheit der Container-Anlage in Olching angehe: „Es geht nicht allein um die kommunalpolitische Aufarbeitung der Verantwortlichkeiten für die Misere, sondern auch darum, dass durch eine lückenlose Aufklärung dafür gesorgt wird, dass sich Schüler, Eltern und Lehrkräfte beim Besuch der Containerschule sicher fühlen können.“ Liebetruth ist selbst Gymnasiallehrer und Mitglied des Kulturausschusses des Kreistags. Als Mitglied des Ausschusses stört er sich auch an der Informationspolitik des Landrats. Der Landrat hatte vor der letzten Sitzung des Kulturausschusses die Presse bereits über einige Details der Verzögerungen beim Containeranbau informiert. Kurz vor der Sitzung wurden diese im Online-Auftritt einer Lokalzeitung veröffentlicht. Landrat Karmasin war bei der Sitzung am Nachmittag dann nicht anwesend und auf Nachfragen, die sich aus dem Artikel ergaben, wollte die Kreisverwaltung den Kreisräten öffentlich keine Auskunft geben. „Ein totales Chaos“, ärgert sich Liebetruth. „Wenn der Landrat nicht einmal die zuständigen Kreisgremien informiert, ist es mit Transparenz und Aufarbeitung des Desasters nicht weit her.“

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