Die SPD Kreistagsfraktion stellte folgenden Antrag:
Die Bildungspolitik des Freistaates Bayern ist von wenig Kontinuität geprägt, was eine nur geringe Planungssicherheit für die Kommunen und Landkreise als Sachaufwandsträger zur Folge hat. Einige Trends haben sich in den letzten Jahren aber im Landkreis verstetigt: So hatten die weiterführenden Realschulen und Gymnasien einen enormen Zuwachs zu verzeichnen und so einen stark gesteigerten Raumbedarf, aber auch veränderte Raumanforderungen.
Zum zweiten war auch bei der Fürstenfeldbrucker Fach- und Berufsoberschule ein enormer Zuspruch zu verzeichnen, was die Schule an ihre Kapazitätsgrenzen bringt. Immer mehr Schüler absolvieren unter anderem zur Vermeidung des achtjährigen Gymnasiums (G8) ihr Abitur an der FOS/BOS, weshalb hier auch in den nächsten Jahren noch mit deutlich steigenden Schülerzahlen zu rechnen ist. Zuletzt sei noch eine bemerkenswerte Entwicklung erwähnt: Während der Landkreis in den Jahren und Jahrzehnten zuvor stets ein Plus an auspendelnden Schülern zu verzeichnen hatte, haben sich diese Zahlen seit 2012 hin zu einem Einpendlerüberhang verändert.
Bei Betrachtung dieser Trends lassen sich zwei Schwerpunkte für die Entwicklung der weiterführenden Schulen des Landkreises erkennen. Dies sind die Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen bei den bestehenden Realschulen und Gymnasium, die bei weitem nicht abgeschlossen sind; der Landkreis schiebt seit Jahren einen mehrere Millionen schweren Investitionsberg vor sich her, der weitaus schneller als bisher geschehen abgearbeitet werden muss. Und zum anderen ist der Neubau einer zweiten Fach- und Berufsoberschule dringend erforderlich. Aus dem Kultusministerium war hierzu bekanntermaßen zu vernehmen, dass sich ein neuer Standort alleine aus dem Schüleraufkommen des Landkreises rechtfertigen würde. Die beschriebene Entwicklung, dass der Landkreis mehr Schüler aufnimmt als an die umliegenden Kommunen abgibt, sollte bei der Standortfrage, die ja bereits in Ansätzen geführt wurde, Beachtung finden.
Der Kufsa möge daher beschließen und dem Kreistag empfehlen:
Der Kreistag Fürstenfeldbruck sieht die Notwendigkeit für den Bau einer zweiten Fach- und Berufsoberschule im Landkreis Fürstenfeldbruck. Die Standortfrage ist dabei ergebnisoffen zu überprüfen.
Hierzu werden mögliche Standorte von der Verwaltung und aus der Mitte des Kreistages benannt und in einem externen Gutachten auf ihre Eignung geprüft, wie es beispielsweise der Landkreis München bei der Standortsuche für ein weiteres Gymnasium praktiziert hat. In diesem Gutachten werden unter anderem das Schülerpotential, die Entwicklung der Ein- und Auspendler sowie die Veränderungen der Schülerströme für den jeweiligen Standort sowie die Erreichbarkeit für Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck dargelegt. Für das Gutachten wird ein Betrag von 20.000 Euro in den Haushalt 2015 eingestellt.
Michael Schrodi stv. Vorsitzender