Zur aktuellen Situation der Flüchtlinge im Landkreis Fürstenfeldbruck

21. September 2014

Die internationalen Konflikte nehmen in Anzahl und Schärfe zu. Die in Teilen hochproblematische aktive Interventionspolitik auch westlicher Staaten der letzten 30 Jahre konnte die Lage nicht beruhigen. Teilweise sind sogar erhebliche Verschlechterungen eingetreten.
Ausdruck dieser Zunahme und Verschärfung wie auch neuartiger internationaler Konflikte ist eine größere Zahl an Menschen, die zu Flucht und Vertreibung gezwungen sind. Immer mehr Menschen suchen Zuflucht in Europa, sie sind traumatisiert und verängstigt von dem in ihrem Land und auf der Flucht Erlebten.

Für die SPD im Landkreis Fürstenfeldbruck ist es nicht nur ein im Grundgesetz verankerter Anspruch auf Asyl, sondern auch soziale und politische Verantwortung, die Flüchtlinge aufzunehmen und ihnen im Landkreis Fürstenfeldbruck ein Leben unter menschenwürdigen Bedingungen zu ermöglichen. Die Schaffung einer Erstaufnahmeeinrichtung auf dem Gelände des Fliegerhorstes ist mit Blick auf die zum Teil desaströsen Zuständen in den bestehenden Unterkünften dringend notwendig.

Es ist nun Aufgabe der Bayerischen Staatsregierung, aber auch der Politik vor Ort, den Menschen in ihrer schwierigen Situation Hilfestellung zu geben und ihre Integration zu erleichtern. Dazu gehört auch, dass dieses Thema nun als Chefsache im Landratsamt definiert wird. Wir unterstützen dabei die Bemühungen des Landrats, für ausreichend Unterkünfte für die dem Landkreis zugewiesenen Asylbewerber zu schaffen. Darüber hinaus müssen aber weitere Schritte folgen.

Hierzu gehört die dauerhafte Einrichtung eines runden Tisches, um gemeinsam die anstehenden Aufgaben zu bewältigen. Neben den Kommunen im Landkreis sind hier die Vertreter öffentlicher Einrichtungen wie auch der sozialen Verbände und Kirchen sowie der vielen ehrenamtlichen Helfer vor Ort einzubinden.
Zudem muss die Zahl der Sozialarbeiter erhöht werden. Die Flüchtlinge brauchen in ihrer neuen Umgebung dringend kompetente Ansprechpartner und Hilfe. Der von der bayerischen Staatsregierung festgesetzte Personalschlüssel liegt bei 1:100, wird jedoch vielfach nicht erfüllt. Die tatsächliche Betreuungsquote liege eher bei 1:150, in Extremfällen bei einem Sozialarbeiter pro 200 Asylbewerber. Gemeinsam mit dem Landrat wollen wir die Staatsregierung auffordern, den Betreuungsschlüssel weiter zu senken und weitere Sozialarbeiter einstellen. Darüber hinaus muss auch der Landkreis selbst aktiv bei der Einstellung von Sozialarbeitern werden.

Michael Schrodi,Vorsitzender SPD im Landkreis FFB
Peter Falk, Vorsitzender SPD-Kreistagsfraktion

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